Jetzt oder nie – wie man Zuhause Vorhaben umsetzt

Aktuell, während dieser schwierigen Corona-Zeit, sprießen die Artikel zum Homeoffice und Co aus dem Boden wie Pilze. Bis vor einigen Monaten las man dazu 2 Überschriften pro Woche und auf einmal ist mein ganzer Newsfeed damit voll. Nach dem Lesen dieser Artikel komme ich immer mit dem gleichen Ergebnis raus: kenne ich schon oder ist mir bekannt. Daher schließe ich mich diesem Hype mal in schlechter Manier von Gegenstroemungen an. Auch ich werde häufiger gefragt, wie ich denn meine Vorhaben unter einen Hut bekomme. Also, wie erledige ich Sachen zu Hause und spielt der Wille dabei eine Rolle? 

Muss das Arbeitszimmer bzw. der Schreibtisch aufgeräumt sein, bevor ich anfange das zu tun, was ich eigentlich tun möchte, oder ist der Zustand egal?
Ich glaube, dass der Zustand des Arbeitsumfeldes nicht ganz egal ist und er im direkten Zusammenhang zu meinem Wohlbefinden steht. Das heißt, wenn alles ordentlich ist, stört mich nichts und ich fange sofort an „Sachen zu schaffen“. Erstaunlicherweise fange ich manchmal direkt an, obwohl es unaufgeräumt ist, oder mich auch andere Sachen ablenken könnten. 

Wie kann das sein?
Mir ist mal wieder bewusst geworden, dass wenn ich etwas aufgrund intrinsischer Motivation heraus tun will, sind die Umstände zweitrangig. Wenn ich aber etwas tun soll, also eher etwas von außen vorgegeben ist, oder gar muss, dann ist die Umgebung ein wichtiger Faktor. Denn meist meldet sich der Kopf und sagt: „Wie sieht das denn hier aus? So kann ich nicht arbeiten.“

In der Folge möchte man erstmal Ordnung auf dem Tisch schaffen, bevor es dann losgeht. Hierbei handelt es sich um einen typischen Fall von Prokrastination – das Aufschieben von Tätigkeiten. Es ist in aller erster Linie ein Abwehrmechanismus von einem selbst, um nicht damit anfangen zu müssen, was man tun sollte, weil einem der Antrieb fehlt. Ich möchte an dieser Stelle darauf hinweisen, dass wir Menschen alle doch relativ ähnlich funktionieren und man sich diese Verhaltensweise bewusster machen sollte, um sich selbst besser zu steuern. Wenn man es denn möchte!

Ich kann nur einen kleinen Tipp von mir mitgeben, dass das Wichtigste für mich ist, erstmal mit meinem eigentlichen Vorhaben anzufangen, um etwas auf der Haben-Seite zu sehen. Also, egal was der Kopf sagt nichts aufschieben, sondern sofort anfangen. Dabei sollte es keine Rolle spielen, ob die Aufforderung, das Motiv sowie der Antrieb von Innen oder Außen kommt. Nach meinen ersten Ergebnissen bzw. Meilensteinen, kann ich in der Pause gegebenenfalls den Lappen schwingen. Und meine Vorhaben – die werden sukzessive umgesetzt.

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Quellen:
Vgl. Klingsieck K./ Golombek C. (2016): Prokrastination beim Schreiben von Texten im Studium. In: Hirsch-Weber A., Scherer S. (eds) Wissenschaftliches Schreiben in Natur- und Technikwissenschaften. Springer Spektrum, Wiesbaden.